Monday, December 2, 2013

Time to say thank you

Wer mit mir schon einmal über Sligo gesprochen hat, weiss wohl, dass ich von diesem Städtchen nicht allzu sehr begeistert bin. Man merkt ihr einfach an, dass Galway die jungen Menschen schon regelrecht klaut und darum Sligo ein wenig naja verstaubt ist. Aber was eigentlich viel wichtiger ist, ist dass man tolle Menschen um sich hat. Und damit hatten wir echt Glück. Ich durfte hier viele Menschen kennen lernen wofür ich unglaublich dankbar bin.
Vor kurzem durften wir ein Wochenende bei Katie und ihrer Familie in Tipperary, genauer gesagt Nenagh, verbringen. Wir wurden herzlich von den Carrs begrüsst und konnten für ein Wochenende einen Einblick in den irischen Alltag erhalten. Katie zeigte uns Nenagh und dessen Umgebung, wir waren in Moneygall, dem Ursprungsort von Barack Obama und "lernten" den Volkssport "Hurling". Dank Reinhard kann Katie inzwischen super auf Schweizerdeutsch fluchen. Ein normales Gespräch führen würde momentan noch nicht klappen, aber sie würde wohl jeden vertreiben können, der sie nervt. 
Letzte Woche veranstalteten wir einen "Swiss evening", servierten Katie, April und unseren zwei Tutorinnen Katie und Caitlin "Zürigschnetzlets" mit "Rösti", welches ironischerweise von unserem Österreicher zubereitet wurde. Ich war immerhin die Assistentin. 
Zudem verbrachten Marina und Jonas, die anderen "Swirish-Studenten" einige Tage bei uns, was ich echt genossen habe. Wir sind einfach eine tolle Truppe :) 
Es sind diese Momente und Menschen, welche mir schlussendlich in Erinnerung bleiben werden. Die nervigen Erinnerungen verblassen ja zum Glück. Darum an dieser Stelle: a big thank you to everyone who made us feel welcome here and thank you for all the great memories!


In Belfast

Taken by Jonas






Zimmer 4


Die Iren lieben ja ihre Gruselgeschichten. Überall trifft man auf irgendwelche Legenden von Wesen, welche die Menschen verschleppen oder so sollen zum Beispiel die richtig guten Seelen unter uns Glocken hören, welche im Lough Gill, dem See an dem sich unsere Schule befindet, versenkt wurden. Ich denke als Atheistin hatte ich noch nie eine Chance diese zu hören.



Reini und ich haben aber nun auch schon einige komische Dinge erlebt in unserem Haus in der Wolfe Tone Street. Während dem Kochen berührte mich einmal etwas an der Schulter, von meinen Mitbewohnern war aber keiner zu sichten. Reinhard hat Stimmen gehört, sein Teppich verschiebt sich ohne sichtliche Erklärung oder so ist es auch schon passiert, dass der Abzug über unserem fantastischen Herd einfach anging. Nun haben wir auch noch herausgefunden, dass sich in unserem Haus 5 Menschen das Leben genommen haben. Dies sei anscheinen im Zimmer 4 passiert. Das Zimmer 4 befindet sich im obersten Geschoss und ist das einzige Zimmer, welches nicht vermietet wird. Nachdem ich meiner Vermieterin gemeldet hatte, dass über meinem Zimmer wohl irgendwelche Tiere hausen, hat sie mir angeboten, das Zimmer 4 zu übernehmen, es sei sehr "cosy". Ich habe das dann dankend abgelehnt. Wer noch mehr über das Zimmer 4 erfahren will, den leite ich zu Reini's Blog weiter, der hat das ganze nämlich hervorragen dokumentiert. http://irland-semester13.blogspot.ie/2013/09/das-zimmer-4.html

Sunday, November 17, 2013

Belfast

Samstag morgen machten wir uns wieder einmal auf eine kleine Reise durch Irland. Diesmal ging es ab zu unseren Nachbaren, den Nordiren, genauer gesagt nach Belfast. Wir mögen wohl die einzigen Erasmusstudenten am St. Angela's College sein, aber es befinden sich noch weitere PH-Studenten im hohen Norden Irlands. Eine davon, Marina wohnt zurzeit in Belfast und so machten wir uns auf die Fahrt, welche uns durch Enniskillen führte um nach 4 Stunden uns mit Marina und Jonas, welcher die Reise von Athlone aus machte, zu treffen. Wir durften zum Glück bei Marina in West-Belfast übernachten und auch sonst hat sie sich super um uns gekümmert.
Am Abend machten wir uns auf ins Zentrum, wo wir zunächst über den Weihnachtsmarkt schlenderten. Ja, den Weihnachtsmarkt. Ich dachte die Schweiz übertreibe es schon, aber hier wird eigentlich direkt nach Halloween alles Weihnachtszeug ausgepackt und der Markt eröffnet. Danach ging es ab in ein Pub namens "The Crown", welches seine Türen schon seit 1885 geöffnet hat. Zeit für ein Guiness, oder wenn man wie ich ein Bier-Verachter ist, Zeit für ein Cider.
Hier endete der Abend natürlich noch nicht und weiter ging es ins Titanic Quarter. Wir fühlten uns ein bisschen wie in einem Horrorfilm. Wir irrten nämlich einfach durch das alte Industriegebiet auf der Suche nach der Fabrikhalle T13, wo ein Festival stattfinden sollte. Zum Glück weiss man ja aus Filmen wie "The Wax House", dass Blondinen zuerst ermordet werden. Ich hätte also noch die Chance gehabt wegzurennen.
Nach mehreren Telefonaten mit Marinas Kollegen fanden wir unseren Weg dann doch noch. Auch wenn nicht viele Leute dort waren, so hatten wir einen tollen Abend mit genialer Livemusik in einer "unique" Umgebung (für Fans von Mumford & Sons, hört euch mal "The Emerald Armada" an). It was class!
Sonntags gingen wir dann auch eine Black Taxi Tour durch Belfast, auf welcher uns Mark, der Taxifahrer, die Geschichte Nordirlands und Belfasts näher brachte. In Belfast merkt man in den Quartieren eigentlich immer gleich, ob man sich nun bei den Katholiken oder Protestanten befindet. Flaggen, Gedenkstätten und Wandgemälde zeigen, wie aktuell die Problematik immer noch ist. So ziemlich jeder Stadtteil und sei er noch so klein, hat Gedenkstätten für die Menschen, welche in diesem Gebiet wohnten und ihr Leben an den anherrschenden Konflikt verloren. Ich kann den Konflikt leider nicht so auf die Schnelle erklären, aber wenn ihr euch die Mauer ansieht, welche die Katholiken und Protestanten voneinander trennt, könnt ihr euch vorstellen, dass der Konflikt auch heute noch nicht vorbei ist. Es gibt Tore, welche von der einen auf die andere Seite führen, aber diese werden auch heute noch nachts geschlossen. Zum Schluss der Tour wurden wir auch noch von Polizisten umgeleitet, wozu der Taxiführer meinte, vielleicht hätte es eben doch wieder einmal eine Bombendrohung gegeben. Auf jeden Fall wurde die Polizei von Soldaten mit Maschinengewehren begleitet.


Als Schutz für allfällige Bomben




Monday, November 4, 2013

Studenten im Vorlesungssaal - Ein Vergleich

Heute haben wir nach unserem "Midterm" wieder mit den Vorlesungen begonnen und schon in der ersten Stunde ist mir wieder bewusst geworden, wie unterschiedlich sich die irischen und Schweizer Studenten im Schulzimmer/Vorlesungssaal verhalten. Während man, wie schon zu früherem Zeitpunkt erwähnt, die Pünktlichkeit nicht so ernst nimmt und auch einmal zwanzig Minuten zu spät erscheinen kann, ohne dass der Dozent darauf reagiert, so kann man sich auch während der Vorlesung mehr erlauben.
Wie an der PH ist das Trinken und Essen in den Zimmern strengstens untersagt. Zumindest wenn man den vielen Plakaten, welche einen ständig daran erinnern, beachten würde. Schon an unserem ersten Tag ist mir aber klar geworden, dass diese Regel niemanden interessiert, da auch die Dozentinnen meistens eine Tasse Tee vor sich haben. Dies macht bei der jetzigen Kälte und schlechten Isolierung auch immer mehr Sinn.
So ist selbstverständlich der Gebrauch von Handys während dem Unterricht verboten, zumindest, wenn man es offensichtlich tut. Es gibt aber auch Ausnahmen. Heute klingelte doch das Handy einer Mitstudentin zwei Mal innerhalb kürzester Zeit, was von unserer Dozentin mit einem "You're kind of popular today, aren't you?" kommentiert wurde und sie gab der Studentin mit einem Nicken die Erlaubnis schnell nach draussen zu gehen und den Anruf anzunehmen. 
Freitage sind eine Sache für sich. Da viele der Studentinnen bis zu sieben Stunden weit weg wohnen und übers Wochenende nach Hause möchten, kommen viele am Freitag nicht zum College. Oder sie verlassen die Lektion 30 Minuten vor Schluss. Kein Kommentar von Seiten der Studentin noch von der Dozentin. Man scheint froh zu sein, wenn die Studentinnen am Freitag überhaupt auftauchen. Am Nachmittag sind nämlich häufig nur noch 20 - 30 Studentinnen von den ursprünglichen 70 anwesend.

Ich habe mir auch schon bestätigen lassen, dass dieses Verhalten auch an anderen irischen Unis beobachtet werden kann. Es stimmt eben doch: Andere Länder, andere Sitten.

Wednesday, October 16, 2013

Ab in den Süden

Sligo selber bietet leider nicht so viel an Sehenswürdigkeiten, weshalb wir uns dann gemeinsam mit Reini's Freunden auf Richtung Süden gemacht haben. Unsere Reise führte uns durch die wilden Landschaften Connemara's Richtung Galway, wo wir schliesslich auch übernachteten. 


Tag 2 führte uns zu den bekannten Cliffs of Moher welche sich im County Clare an der Westküste Irlands befinden. Wenn ihr jemals die Chance bekommt dort hinzugehen, so packt sie. Die Klippen erreichen eine Höhe von 214 m, wären also perfektes Gebiet für all die traurigen Atheisten um sich in den Tod zu stürzen. Aber keine Angst, ich habe weder lebensmüden Atheisten gesichtet, noch habe ich mich all zu nah an den Abgrund gewagt. Jedoch habe ich das Gefühl, dass einige der Schafe einen Therapeuten gebrauchen könnten. Gerade in Connemara standen sie häufig sehr nahe an der Strasse oder sogar auf der Strasse und kauten frisch fröhlich auf dem Gras herum. Ich glaube jedoch diese Fröhlichkeit war nur gespielt, es kann niemandem wohl sein, wenn er sein Mahl an so einem gefährlichen Ort verspeist.


Viel Zeit haben wir aber auch einfach damit verbracht, uns von den wirren und äusserst engen Strassen Irlands leiten zu lassen und dabei haben wir kleine Schätze entdeckt, die auf keiner unserer Karten eingezeichnet waren. Am letzten Abend wussten wir nicht so recht, wo wir übernachten sollten, also kontaktierte Reini eine unserer Mitstudentin, die aus dem County Clare kommt und Michelle gab uns dann den Tip in einem kleinen Dörfchen namens Lehinch zu übernachten. Dank Reinis Charme haben wir dort Hotelzimmer zum halben Preis gefunden. Das Hotel war eigentlich super, nur hörte ich teilweise Musik und konnte nicht feststellen, wo diese gespielt wurde. Sie schien aus allen Richtungen zu kommen und hörte dann mitten in einem Lied wieder auf. 
Alles in allem war es ein erfolgreicher Trip und auch wenn wir nur einen kleinen Teil Irlands erkundet haben, so haben wir doch erstaunlich viel gesehen.
Lahinch
The Burren
Diese Überbleibsel von kleinen Burgen findet man eigentlich an jeder Strassenecke
Irgendwo im County Clare


Wednesday, October 2, 2013

Ausnahmezustand am St. Angela's College

Nun bin ich schon fast ein Monat am St. Angela's College und das Chaos scheint kein Ende zu nehmen. Der Stundenplan ändert sich immer noch ständig, ca. alle 8 Stunden und auch wenn man den aktuellen Stundenplan zu haben glaubt, muss dies noch lange nicht der Fall sein. So hiess es heute zum Beispiel, wir müssten morgen Vormittag in die "cooking lessons". Die erscheinen aber weder auf unserem Stundenplan noch haben wir eine Mail erhalten. Laut Stundenplan sind wir nämlich immer noch für andere Lektionen eingeplant. 
Bei uns Erasmusstudenten ruft das Ganze vor Allem Unverständnis hervor. Dass es ein Chaos geben wird, wenn man jede Woche einen anderen Stundenplan hat, scheint ziemlich logisch zu sein. Bei unseren Mitstudentinnen tritt nun langsam aber sicher Wut und Ärger zur Erscheinung. Und meiner Meinung nach zu Recht. Sie zahlen im Vergleich zu uns viel höhere Studiengebühren und da die meisten nicht zu Hause leben können während dem Studium, kostet ihre Ausbildung eine stattliche Summe. Zudem wird von ihnen als zukünftige Lehrerinnen ja auch verlangt, dass sie ihre Schüler und Schülerinnen mit Respekt behandeln und ihre Arbeit zuverlässig erledigen.
Und es ist nicht nur die Studentenschaft, die genug von diesem Chaos hat. Auch den Dozenten reicht es langsam aber sicher. Father Michael, unser Religionsdozent beginnt nun zu streiken und hat uns gesagt, dass falls unsere Lektion ohne sein Einverständniss verschoben werden sollte, sollen wir zu Hause bleiben und die freie Zeit geniessen. Er helfe diesem Konstrukt des Bösen sicherlich nicht. 
Wir werden sehen, wie lange es noch geht, bis die Studentenschaft mit einem eigenen Streik beginnt.

Sunday, September 29, 2013

Die Iren und ihre "chips"

Wenn man über Irland und seine Bewohner spricht, geht es meistens nicht lange, bevor man Sprüche über die Unmengen an Kartoffeln spricht, die die Iren anscheinend verzehren. Als ich hier ankam, dachte ich immer noch, dass dies wohl ein wenig übertrieben sein muss. Nach einem Monat muss ich nun aber sagen, dass dieses Vorurteil zutrifft. 
An unserem kleinen College gibt es auch eine Cafeteria. Bis jetzt habe ich selbst noch nie dort gegessen, sondern versorge mich nur mit Koffein in Form von Irish Tea. Dabei habe ich aber schon gemerkt, dass man jeden Tag "mashed potatoes" oder "chips" bekommt. Dass führt dazu, dass ich schon Teller gesichtet habe, die nur mit Kartoffelpüree und Pommes beladen waren. Auch unser Mitbewohner kombiniert Pommes mit "Rosti". Pommes werden zu allem serviert, ob es nun passt oder nicht. Hier sind noch zwei Beispiele dazu.
Chips mit der beliebten Currysauce. 

Eine irische Version von Carbonara...mit Chips.

Thursday, September 26, 2013

Galway


Letzten Sonntag war es Zeit Sligo zu verlassen und Irland zu erkunden. Wir kauften uns also ein Ticket für den Bus und machten uns auf die knapp 3 stündige Fahrt nach Galway. Der Bus ist eigentlich die beste Art mit der ÖV zu reisen hier. Das Ticket kostet meistens nur die Hälfte eines Zugtickets und da das Netz nur schlecht ausgebaut ist, hätten wir von Sligo zuerst nach Dublin fahren müssen um nach Galway zu kommen.

Wir haben Galway dann zu Fuss erkundigt und uns mit warmen Kleidern eingedeckt. Im Gegensatz zu Sligo ist in Galway echt viel los. Die Menschen sind unterwegs, es hat viele Cafés und natürlich Pubs in denen sich alle treffen, an diesem Tag auch um das Finale des Gaelic Football anzusehen. Sligo scheint eingeschlafen zu sein, während Galway lebt und etwas aus sich macht. Sligo nennt sich eine City, aber selbst die Bewohner sind sich bewusst, dass dies nicht die treffende Beschreibung ist. In Galway und auch auf der Fahrt dorthin zeigt sich Irland von seiner schönsten Seite. Dies war sicherlich nicht mein letzter Trip nach Galway.


Im Hintergrund sieht man eines der ältesten Pubs Galways.

Wednesday, September 25, 2013

Die Iren und ihre Trainingshosen

Schon nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass die Iren eine tiefe Verbundenheit zu Trainingshosen verspüren. Bei uns am College trägt ein Grossteil der Studentinnen selten Jeans, sondern tragen Trainingshosen. Um den Ich-habe-verschlafen-Look zu vervollständigen, werden die Haare in einem möglichst grossen Durcheinander zusammengebunden. Dass sich keine Vögel darin verstecken ist eigentlich ein Wunder. Wenn ihr den Look zu Hause nachmachen wollt, würde ich euch noch empfehlen eine viel zu dunkle Make-Up-Schicht aufzutragen, damit eure Haut einen schönen orangen Farbton annimmt. 
Auch sonst sind die Iren sehr leger, was ihre Kleidung betrifft und mir wurde auch von meinem irischen Mitbewohner bestätigt, dass dieser Look nicht nur in Sligo angesagt ist, sondern man dies in ganz Irland antrifft. Reini und ich haben den Look bis jetzt noch nicht angenommen, werden aber sicherlich mal einen Versuch starten müssen. Alles im Namen der Wissenschaft natürlich. Und mit dem widme ich mich jetzt meinem Physik-Laborbericht, über das Wiegen eines Metallzylinders.

Thursday, September 19, 2013

Das Badezimmer und die Post

Diese Woche bekam ich eine Lieferung Thai-Curry-Paste, sowie meine geliebten japanischen Nudeln. Glaubt mir, wenn ich sage, dass es praktisch unmöglich ist, diese Dinge irgendwo in Sligo zu finden. Currypasten sind immer schon weiterverarbeitet und bestehen eigentlich nur noch aus verschiedenen E's angereichert mit Kokosnussmilch. In Liverpool hatte ich einen "International Food Store" gleich um die Ecke, hier ist das etwas anders. Zum Glück habe ich die allerbeste Mutter, welche mich mit diesen Lebensmitteln versorgt.
In the middle of nowhere
Da die Häuser in Sligo nicht mit einem Briefkasten ausgestattet sind, musste ich das Paket bei der Poststelle abholen. Von meinem Mitbewohner wusste ich schon, dass sich diese etwas ausserhalb des Zentrums befindet. Trotz dem grünen Wetter (Codewort für Regen) machte ich mich auf den Weg. Und Reini hat nicht übertrieben. Die Poststelle liegt am Rande des Industriegebietes und ist umgeben von Wiesen und Feldern. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich die Post verpasst haben musste, aber nein da war sie wirklich. Warum man seine Pakete nicht in der Poststelle in der Stadt abholen kann, weiss keiner, es ist einfach so.

Des Weiteren habe ich gelernt, dass es verboten ist eine Steckdose im Badezimmer anzubringen, genauso wie es nur Lichtschalter haben darf, welche man mit Hilfe einer Schnur bedient. Das sei viel zu gefährlich, meinte meine Interior Design Dozentin. 
Anscheinend lebe ich eine riskantes Leben, Atheistin und dann auch noch Steckdosen in meinem Badezimmer. Was für ein Wunder, dass ich noch am Leben bin!

Wednesday, September 11, 2013

Ja, auch Atheisten können glücklich sein

Hier am St. Angela's College habe ich unter anderem drei Kurse im Bereich der Religion. Ich selbst bin nicht religiös, bin vor ein paar Jahren aus der Kirche ausgetreten und doch möchte ich etwas über Religionen lernen. Wie soll ich die Geschehnisse der Welt verstehen, wenn ich keine Ahnung von den verschiedenen Religionen habe?
Nun ist es so, dass in Irland ca. 95% der Bevölkerung der katholischen Kirche angehören. Wie ich im Unterricht schnell gemerkt habe, sind die Menschen auch wirklich religiös und zählen sich nicht einfach zu einer Religionsgemeinschaft, weil man das halt so macht. Nein, hier wird einfach angenommen, dass man an Gott glaubt. 
Als wir nun im Kurs mit dem Namen "Worship, Prayer and Ritual" diskutierten wir nun also die grossen Fragen des Lebens. Woher kommen wir? Warum sind wir hier? etc. Unser Dozent ist sehr darum bemüht, dass die Studentinnen auch versuchen, zu verstehen, wie eine Person mit einem anderen religiösen Hintergrund diese Frage beantworten könnte. Doch anscheinend hat das noch nicht so richtig funktioniert. So beginnt doch die Studentin, welche gerade vor mir sitzt, damit, dass sie die Atheisten bemitleide, denn diese müssten doch immer traurig sein ohne ihren Glauben an Gott. Wenn man ihr so zugehört hat, könnte man meinen, dass sich die Atheisten dieser Welt bald vereinigen und sich gemeinsam von den hohen Klippen Irlands stürzen um ihrem ach so traurigen Leben zu entkommen. Nun konnte ich nicht mehr still dasitzen und "outete" mich im erzkatholischen Irland als eine dieser komischen Atheisten und versicherte ihr, dass es mir auch so sehr gut gehe. Ich habe jedoch das Gefühl, dass sie mir das noch nicht so recht glauben mag. Der Dozent hingegen schien recht angetan, kann er mich doch nun Fragen meiner Mitstudentinnen zum Thema Atheismus beantworten lassen. Aber einfach nochmal zur Verstärkung: Ja, auch Atheisten können glücklich sein.
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Monday, September 9, 2013

Studium einmal auf die etwas andere Art

Beginnen wir doch einmal mit unserer Fahrt zum College. Die Schule organisiert jeweils einen Car, welcher die Studentinnen an verschiedenen Stellen einsammelt und dann alle pünktlich zum College bringen sollte. Dies ist aber leichter gesagt wie getan. Später wie geplant und mit mehr Personen an Bord als wohl gesetzlich erlaubt, kommen wir am St. Angela’s College an. Mit Hilfe unserer Kontaktperson finden wir dann auch noch unseren „lecture room“, in welchem wir während zwei Stunden eine Einführung in die Welt des „interior design“ erhalten sollten. Auch 20 Minuten nach Beginn der Vorlesung plätschern noch eine Studentinnen in den Saal hinein und nach einer Stunde beendet die Dozentin auch schon. Schliesslich haben wir alle "slides" für diese Woche schon besprochen. Wann wir uns das nächste Mal sehen? Keine Ahnung, denn leider sind unsere Stundenpläne noch nicht fertig. Wann bekommen wir denn diese wohl? Naja, Montag oder Dienstag sollten wir erfahren, wann wir sie bekommen.
Auch erscheint während zwei Lektionen keine Dozentin, so dass wir den Saal nach 15 Minuten wieder ratlos verlassen. Eigentlich hätten wir etwas über „teaching skills“ lernen sollen, aber vielleicht wollten sie uns auch einfach zeigen, was passiert, wenn man als Lehrperson nicht erscheint. Falls das das Ziel war, so haben sie es erreicht.
Immerhin waren die letzten zwei Stunden ein Erfolg. Wir haben nun einen unseren Religionsdozenten kennengelernt, und bis jetzt habe ich den Eindruck, dass man bei ihm viel lernen kann. Zudem ist er ein wunderbares Beispiel für die irische Ausprache des berühmt-berüchtigten "th's", welches hier häufig einfach als "t" ausgesprochen wird. Aus "thought" wird "tought" und so weiter. 
Und an alle unsere Mitstudenten und Mitstudentinnen zu Hause. Ihr seid euch ja sicherlich bewusst, dass bei uns ein ECTS-Punkt 25 – 30 Stunden Arbeit bedeutet? Hier braucht man nur 20 Stunden dafür zu ackern. Und um ein Modul zu bestehen, reichen auch schon 40% aus, nicht 60% wie bei uns.
Wie gesagt, Studium mal auf die etwas andere Art.

Saturday, September 7, 2013

Strandhill is deadly!

Damit zu Hause auch alle verstehen, was ich hier eigentlich so notiere, habe ich mich entschieden den Blog von nun an nicht mehr in Englisch zu schreiben. 

Die erste Woche hier im hohen Norden ist schon bald vorbei und wir haben uns schon gut eingelebt. Auch wenn unser Pensum hier viel grösser ist als an der PHSG (fast doppelt so viele Lektionen), so freue ich mich jetzt doch am Montag anzufangen. Auch wenn ich mir vorkomme, als würde ich ein Mädcheninternat besuchen.

Doch bevor wir mit unseren Textilkursen etc. beginnen, haben wir uns den nächsten Bus nach Strandhill geschnappt um endlich das Meer zu sehen. Selbst wenn die Temperaturen passender gewesen wären, Baden ist in Strandhill verboten. Dafür erfreuen sich die Surfer an den relativ hohen Wellen. Strandhill hat mir wieder gezeigt, wie viel Irland landschaftlich zu bieten hat. 
Wir waren auch schon zum ersten Mal mit einigen unserer Mitstudentinnen in ein paar der vielen Pubs unterwegs. Die Drinks wurden von der Student Union bezahlt und als die einzigen Austauschstudenten wurden wir fleissig mit Vouchern versorgt. Mit den Iren ins Gespräch zu kommen stellt sich als äusserst leicht heraus und so hatten wir einige interessante Diskussionen. 

Auch versuchte eine Studentin uns einige Sätze in Irisch beizubringen, leider ist mir nichts geblieben, denn für mich klingt es als ob Tolkien diese Sprache für eines seiner Bücher erfunden hat. Zudem wurde ich mit irischem Slang konfrontiert. So stellte mich zum Beispiel eine Mitstudentin einem vollkommen fremden irischen "lad" als "deadly" vor. Keine Angst sie meinte damit nicht, dass ich an einer ansteckenden, tödlichen Krankheit leide, sondern dass ich "awesome" sei. Also meine Lieben zu Hause, ihr seid alle "deadly" und ich vermisse euch jetzt schon.




Tuesday, September 3, 2013

Talk, talk, talk

Today we went to our college for the first time to take part in the orientation event with the first year students. The man we had been in touch with before coming here offered to pick us up in the morning and drive us to the school. St. Angela's is about 6 kilometers out of town right on Lough Gill. The scenery is gorgeous out there and I am sure that I'll take lots of pictures while being here. 
What else? Well when we were driving out to St. Angela's we had been told that there are only four male students among 400 females. So when you walk around you feel like your at an all-girls boarding school. 
We were told that studying here is hard, and we were also told over and over again that we should talk to someone if we were having any problems. The campus is plastered with posters saying thinks like "Keep calm and please talk". I always thought that my school back in Switzerland is quite touchy feely but I guess I was wrong. In comparison we are as though as Bruce Willis in Die Hard. 
The time table for next week is packed. We'll see how we get on with it. And we already know that it's going to change every single week. But I got an Irish student card and a fake Irish security number now to log in to our email. 
So I'm gonna leave now to celebrate the fact that I passed my exams back in Switzerland. Yous have a great evening
View from our school

Monday, September 2, 2013

Welcome to Sligo

Yesterday I arrived in Sligo together with my fellow student Reini. After a two hour long flight from Zurich to Dublin we said our goodbyes to another fellow student and were heading to Sligo.
I had my first "panic-attack" when our bus didn't arrive and just disappeared from the board. However, the bus did come just a quarter hour later than planned. Thanks to not having slept that much the night before (which was totally worth it) I didn't see too much of the ride but the things I saw just got me excited.
We are staying right in the centre of Sligo, a city in the north-west of Ireland. We share the house with one other person at the moment with whom we officially share the kitchen and the living room. However, he doesn't cooks so we basically have the kitchen to ourselves. And thanks to Reini I have the en-suite room. Everything went really smoothly so it shouldn't have surprised me when we got an email from our college up here telling us that school doesn't start until September 9th even though we had been told we'd start on Monday September 2nd. Oh well, we spent the day walking around town and we did some grocery shopping.
Tomorrow we will go to our new college for the first time and we'll probably spend the afternoon on the beach.
Our home for the next couple of months

Tuesday, January 22, 2013

Sicily 2012

Last summer I made a trip to a small town called Tre Fontane which is situated on the southern coast of Sicily. My uncle's family is from there and a big part of them lives there. My parents, my sister, my uncle and his family had already left for Sicily a week prior when a friend of my family, his son and I flew to Palermo. We left a rainy and cold Switzerland behind and arrived in sunny, hot Italy. What a nice change! Of we were to Tre Fontane. The town isn't anything special to be honest but for me it was more about the people there than the place itself. We had been to Sicily twice when I was younger but it had been almost 15 years since I had last been there.
We had a house a bit outside of the town. Nothing but olive trees surrounding it. We stayed there for another week and luckily I like my family cause let me tell you, there wasn't much space. The house was kinda small and we had three little children with us which didn't make it any easier. We spent most of our mornings and late-afternoons down by the beach in the cold water. The evenings were spent with my uncle's family. 30 people all at one table, sharing great food and talking to each other either in German or Italian. On of my uncle's aunts just kept talking to me in Italian, well actually in their local dialect which doesn't make it any easier for me to understand a single word, especially when you consider that I never had Italian in school. My knowledge of French and Spanish was luckily enough to understand some of what she was saying. And even though there was the language barrier I enjoyed these evenings. I really got a glimpse of the Italian family life. Which is noisy but ever so lovely.
Like I said we spent most of the days in Tre Fontane but one day my parents, a friend of my sister and I decided to drive to Selinunte where you can visit some ruins of what used to be a Greek city called Selinus. I loved it! I am a bit of a history geek so I really enjoyed walking around those ruins, climbing some temples and just soak in the atmosphere.