Sunday, September 29, 2013

Die Iren und ihre "chips"

Wenn man über Irland und seine Bewohner spricht, geht es meistens nicht lange, bevor man Sprüche über die Unmengen an Kartoffeln spricht, die die Iren anscheinend verzehren. Als ich hier ankam, dachte ich immer noch, dass dies wohl ein wenig übertrieben sein muss. Nach einem Monat muss ich nun aber sagen, dass dieses Vorurteil zutrifft. 
An unserem kleinen College gibt es auch eine Cafeteria. Bis jetzt habe ich selbst noch nie dort gegessen, sondern versorge mich nur mit Koffein in Form von Irish Tea. Dabei habe ich aber schon gemerkt, dass man jeden Tag "mashed potatoes" oder "chips" bekommt. Dass führt dazu, dass ich schon Teller gesichtet habe, die nur mit Kartoffelpüree und Pommes beladen waren. Auch unser Mitbewohner kombiniert Pommes mit "Rosti". Pommes werden zu allem serviert, ob es nun passt oder nicht. Hier sind noch zwei Beispiele dazu.
Chips mit der beliebten Currysauce. 

Eine irische Version von Carbonara...mit Chips.

Thursday, September 26, 2013

Galway


Letzten Sonntag war es Zeit Sligo zu verlassen und Irland zu erkunden. Wir kauften uns also ein Ticket für den Bus und machten uns auf die knapp 3 stündige Fahrt nach Galway. Der Bus ist eigentlich die beste Art mit der ÖV zu reisen hier. Das Ticket kostet meistens nur die Hälfte eines Zugtickets und da das Netz nur schlecht ausgebaut ist, hätten wir von Sligo zuerst nach Dublin fahren müssen um nach Galway zu kommen.

Wir haben Galway dann zu Fuss erkundigt und uns mit warmen Kleidern eingedeckt. Im Gegensatz zu Sligo ist in Galway echt viel los. Die Menschen sind unterwegs, es hat viele Cafés und natürlich Pubs in denen sich alle treffen, an diesem Tag auch um das Finale des Gaelic Football anzusehen. Sligo scheint eingeschlafen zu sein, während Galway lebt und etwas aus sich macht. Sligo nennt sich eine City, aber selbst die Bewohner sind sich bewusst, dass dies nicht die treffende Beschreibung ist. In Galway und auch auf der Fahrt dorthin zeigt sich Irland von seiner schönsten Seite. Dies war sicherlich nicht mein letzter Trip nach Galway.


Im Hintergrund sieht man eines der ältesten Pubs Galways.

Wednesday, September 25, 2013

Die Iren und ihre Trainingshosen

Schon nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass die Iren eine tiefe Verbundenheit zu Trainingshosen verspüren. Bei uns am College trägt ein Grossteil der Studentinnen selten Jeans, sondern tragen Trainingshosen. Um den Ich-habe-verschlafen-Look zu vervollständigen, werden die Haare in einem möglichst grossen Durcheinander zusammengebunden. Dass sich keine Vögel darin verstecken ist eigentlich ein Wunder. Wenn ihr den Look zu Hause nachmachen wollt, würde ich euch noch empfehlen eine viel zu dunkle Make-Up-Schicht aufzutragen, damit eure Haut einen schönen orangen Farbton annimmt. 
Auch sonst sind die Iren sehr leger, was ihre Kleidung betrifft und mir wurde auch von meinem irischen Mitbewohner bestätigt, dass dieser Look nicht nur in Sligo angesagt ist, sondern man dies in ganz Irland antrifft. Reini und ich haben den Look bis jetzt noch nicht angenommen, werden aber sicherlich mal einen Versuch starten müssen. Alles im Namen der Wissenschaft natürlich. Und mit dem widme ich mich jetzt meinem Physik-Laborbericht, über das Wiegen eines Metallzylinders.

Thursday, September 19, 2013

Das Badezimmer und die Post

Diese Woche bekam ich eine Lieferung Thai-Curry-Paste, sowie meine geliebten japanischen Nudeln. Glaubt mir, wenn ich sage, dass es praktisch unmöglich ist, diese Dinge irgendwo in Sligo zu finden. Currypasten sind immer schon weiterverarbeitet und bestehen eigentlich nur noch aus verschiedenen E's angereichert mit Kokosnussmilch. In Liverpool hatte ich einen "International Food Store" gleich um die Ecke, hier ist das etwas anders. Zum Glück habe ich die allerbeste Mutter, welche mich mit diesen Lebensmitteln versorgt.
In the middle of nowhere
Da die Häuser in Sligo nicht mit einem Briefkasten ausgestattet sind, musste ich das Paket bei der Poststelle abholen. Von meinem Mitbewohner wusste ich schon, dass sich diese etwas ausserhalb des Zentrums befindet. Trotz dem grünen Wetter (Codewort für Regen) machte ich mich auf den Weg. Und Reini hat nicht übertrieben. Die Poststelle liegt am Rande des Industriegebietes und ist umgeben von Wiesen und Feldern. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich die Post verpasst haben musste, aber nein da war sie wirklich. Warum man seine Pakete nicht in der Poststelle in der Stadt abholen kann, weiss keiner, es ist einfach so.

Des Weiteren habe ich gelernt, dass es verboten ist eine Steckdose im Badezimmer anzubringen, genauso wie es nur Lichtschalter haben darf, welche man mit Hilfe einer Schnur bedient. Das sei viel zu gefährlich, meinte meine Interior Design Dozentin. 
Anscheinend lebe ich eine riskantes Leben, Atheistin und dann auch noch Steckdosen in meinem Badezimmer. Was für ein Wunder, dass ich noch am Leben bin!

Wednesday, September 11, 2013

Ja, auch Atheisten können glücklich sein

Hier am St. Angela's College habe ich unter anderem drei Kurse im Bereich der Religion. Ich selbst bin nicht religiös, bin vor ein paar Jahren aus der Kirche ausgetreten und doch möchte ich etwas über Religionen lernen. Wie soll ich die Geschehnisse der Welt verstehen, wenn ich keine Ahnung von den verschiedenen Religionen habe?
Nun ist es so, dass in Irland ca. 95% der Bevölkerung der katholischen Kirche angehören. Wie ich im Unterricht schnell gemerkt habe, sind die Menschen auch wirklich religiös und zählen sich nicht einfach zu einer Religionsgemeinschaft, weil man das halt so macht. Nein, hier wird einfach angenommen, dass man an Gott glaubt. 
Als wir nun im Kurs mit dem Namen "Worship, Prayer and Ritual" diskutierten wir nun also die grossen Fragen des Lebens. Woher kommen wir? Warum sind wir hier? etc. Unser Dozent ist sehr darum bemüht, dass die Studentinnen auch versuchen, zu verstehen, wie eine Person mit einem anderen religiösen Hintergrund diese Frage beantworten könnte. Doch anscheinend hat das noch nicht so richtig funktioniert. So beginnt doch die Studentin, welche gerade vor mir sitzt, damit, dass sie die Atheisten bemitleide, denn diese müssten doch immer traurig sein ohne ihren Glauben an Gott. Wenn man ihr so zugehört hat, könnte man meinen, dass sich die Atheisten dieser Welt bald vereinigen und sich gemeinsam von den hohen Klippen Irlands stürzen um ihrem ach so traurigen Leben zu entkommen. Nun konnte ich nicht mehr still dasitzen und "outete" mich im erzkatholischen Irland als eine dieser komischen Atheisten und versicherte ihr, dass es mir auch so sehr gut gehe. Ich habe jedoch das Gefühl, dass sie mir das noch nicht so recht glauben mag. Der Dozent hingegen schien recht angetan, kann er mich doch nun Fragen meiner Mitstudentinnen zum Thema Atheismus beantworten lassen. Aber einfach nochmal zur Verstärkung: Ja, auch Atheisten können glücklich sein.
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Monday, September 9, 2013

Studium einmal auf die etwas andere Art

Beginnen wir doch einmal mit unserer Fahrt zum College. Die Schule organisiert jeweils einen Car, welcher die Studentinnen an verschiedenen Stellen einsammelt und dann alle pünktlich zum College bringen sollte. Dies ist aber leichter gesagt wie getan. Später wie geplant und mit mehr Personen an Bord als wohl gesetzlich erlaubt, kommen wir am St. Angela’s College an. Mit Hilfe unserer Kontaktperson finden wir dann auch noch unseren „lecture room“, in welchem wir während zwei Stunden eine Einführung in die Welt des „interior design“ erhalten sollten. Auch 20 Minuten nach Beginn der Vorlesung plätschern noch eine Studentinnen in den Saal hinein und nach einer Stunde beendet die Dozentin auch schon. Schliesslich haben wir alle "slides" für diese Woche schon besprochen. Wann wir uns das nächste Mal sehen? Keine Ahnung, denn leider sind unsere Stundenpläne noch nicht fertig. Wann bekommen wir denn diese wohl? Naja, Montag oder Dienstag sollten wir erfahren, wann wir sie bekommen.
Auch erscheint während zwei Lektionen keine Dozentin, so dass wir den Saal nach 15 Minuten wieder ratlos verlassen. Eigentlich hätten wir etwas über „teaching skills“ lernen sollen, aber vielleicht wollten sie uns auch einfach zeigen, was passiert, wenn man als Lehrperson nicht erscheint. Falls das das Ziel war, so haben sie es erreicht.
Immerhin waren die letzten zwei Stunden ein Erfolg. Wir haben nun einen unseren Religionsdozenten kennengelernt, und bis jetzt habe ich den Eindruck, dass man bei ihm viel lernen kann. Zudem ist er ein wunderbares Beispiel für die irische Ausprache des berühmt-berüchtigten "th's", welches hier häufig einfach als "t" ausgesprochen wird. Aus "thought" wird "tought" und so weiter. 
Und an alle unsere Mitstudenten und Mitstudentinnen zu Hause. Ihr seid euch ja sicherlich bewusst, dass bei uns ein ECTS-Punkt 25 – 30 Stunden Arbeit bedeutet? Hier braucht man nur 20 Stunden dafür zu ackern. Und um ein Modul zu bestehen, reichen auch schon 40% aus, nicht 60% wie bei uns.
Wie gesagt, Studium mal auf die etwas andere Art.

Saturday, September 7, 2013

Strandhill is deadly!

Damit zu Hause auch alle verstehen, was ich hier eigentlich so notiere, habe ich mich entschieden den Blog von nun an nicht mehr in Englisch zu schreiben. 

Die erste Woche hier im hohen Norden ist schon bald vorbei und wir haben uns schon gut eingelebt. Auch wenn unser Pensum hier viel grösser ist als an der PHSG (fast doppelt so viele Lektionen), so freue ich mich jetzt doch am Montag anzufangen. Auch wenn ich mir vorkomme, als würde ich ein Mädcheninternat besuchen.

Doch bevor wir mit unseren Textilkursen etc. beginnen, haben wir uns den nächsten Bus nach Strandhill geschnappt um endlich das Meer zu sehen. Selbst wenn die Temperaturen passender gewesen wären, Baden ist in Strandhill verboten. Dafür erfreuen sich die Surfer an den relativ hohen Wellen. Strandhill hat mir wieder gezeigt, wie viel Irland landschaftlich zu bieten hat. 
Wir waren auch schon zum ersten Mal mit einigen unserer Mitstudentinnen in ein paar der vielen Pubs unterwegs. Die Drinks wurden von der Student Union bezahlt und als die einzigen Austauschstudenten wurden wir fleissig mit Vouchern versorgt. Mit den Iren ins Gespräch zu kommen stellt sich als äusserst leicht heraus und so hatten wir einige interessante Diskussionen. 

Auch versuchte eine Studentin uns einige Sätze in Irisch beizubringen, leider ist mir nichts geblieben, denn für mich klingt es als ob Tolkien diese Sprache für eines seiner Bücher erfunden hat. Zudem wurde ich mit irischem Slang konfrontiert. So stellte mich zum Beispiel eine Mitstudentin einem vollkommen fremden irischen "lad" als "deadly" vor. Keine Angst sie meinte damit nicht, dass ich an einer ansteckenden, tödlichen Krankheit leide, sondern dass ich "awesome" sei. Also meine Lieben zu Hause, ihr seid alle "deadly" und ich vermisse euch jetzt schon.




Tuesday, September 3, 2013

Talk, talk, talk

Today we went to our college for the first time to take part in the orientation event with the first year students. The man we had been in touch with before coming here offered to pick us up in the morning and drive us to the school. St. Angela's is about 6 kilometers out of town right on Lough Gill. The scenery is gorgeous out there and I am sure that I'll take lots of pictures while being here. 
What else? Well when we were driving out to St. Angela's we had been told that there are only four male students among 400 females. So when you walk around you feel like your at an all-girls boarding school. 
We were told that studying here is hard, and we were also told over and over again that we should talk to someone if we were having any problems. The campus is plastered with posters saying thinks like "Keep calm and please talk". I always thought that my school back in Switzerland is quite touchy feely but I guess I was wrong. In comparison we are as though as Bruce Willis in Die Hard. 
The time table for next week is packed. We'll see how we get on with it. And we already know that it's going to change every single week. But I got an Irish student card and a fake Irish security number now to log in to our email. 
So I'm gonna leave now to celebrate the fact that I passed my exams back in Switzerland. Yous have a great evening
View from our school

Monday, September 2, 2013

Welcome to Sligo

Yesterday I arrived in Sligo together with my fellow student Reini. After a two hour long flight from Zurich to Dublin we said our goodbyes to another fellow student and were heading to Sligo.
I had my first "panic-attack" when our bus didn't arrive and just disappeared from the board. However, the bus did come just a quarter hour later than planned. Thanks to not having slept that much the night before (which was totally worth it) I didn't see too much of the ride but the things I saw just got me excited.
We are staying right in the centre of Sligo, a city in the north-west of Ireland. We share the house with one other person at the moment with whom we officially share the kitchen and the living room. However, he doesn't cooks so we basically have the kitchen to ourselves. And thanks to Reini I have the en-suite room. Everything went really smoothly so it shouldn't have surprised me when we got an email from our college up here telling us that school doesn't start until September 9th even though we had been told we'd start on Monday September 2nd. Oh well, we spent the day walking around town and we did some grocery shopping.
Tomorrow we will go to our new college for the first time and we'll probably spend the afternoon on the beach.
Our home for the next couple of months