Sunday, November 17, 2013

Belfast

Samstag morgen machten wir uns wieder einmal auf eine kleine Reise durch Irland. Diesmal ging es ab zu unseren Nachbaren, den Nordiren, genauer gesagt nach Belfast. Wir mögen wohl die einzigen Erasmusstudenten am St. Angela's College sein, aber es befinden sich noch weitere PH-Studenten im hohen Norden Irlands. Eine davon, Marina wohnt zurzeit in Belfast und so machten wir uns auf die Fahrt, welche uns durch Enniskillen führte um nach 4 Stunden uns mit Marina und Jonas, welcher die Reise von Athlone aus machte, zu treffen. Wir durften zum Glück bei Marina in West-Belfast übernachten und auch sonst hat sie sich super um uns gekümmert.
Am Abend machten wir uns auf ins Zentrum, wo wir zunächst über den Weihnachtsmarkt schlenderten. Ja, den Weihnachtsmarkt. Ich dachte die Schweiz übertreibe es schon, aber hier wird eigentlich direkt nach Halloween alles Weihnachtszeug ausgepackt und der Markt eröffnet. Danach ging es ab in ein Pub namens "The Crown", welches seine Türen schon seit 1885 geöffnet hat. Zeit für ein Guiness, oder wenn man wie ich ein Bier-Verachter ist, Zeit für ein Cider.
Hier endete der Abend natürlich noch nicht und weiter ging es ins Titanic Quarter. Wir fühlten uns ein bisschen wie in einem Horrorfilm. Wir irrten nämlich einfach durch das alte Industriegebiet auf der Suche nach der Fabrikhalle T13, wo ein Festival stattfinden sollte. Zum Glück weiss man ja aus Filmen wie "The Wax House", dass Blondinen zuerst ermordet werden. Ich hätte also noch die Chance gehabt wegzurennen.
Nach mehreren Telefonaten mit Marinas Kollegen fanden wir unseren Weg dann doch noch. Auch wenn nicht viele Leute dort waren, so hatten wir einen tollen Abend mit genialer Livemusik in einer "unique" Umgebung (für Fans von Mumford & Sons, hört euch mal "The Emerald Armada" an). It was class!
Sonntags gingen wir dann auch eine Black Taxi Tour durch Belfast, auf welcher uns Mark, der Taxifahrer, die Geschichte Nordirlands und Belfasts näher brachte. In Belfast merkt man in den Quartieren eigentlich immer gleich, ob man sich nun bei den Katholiken oder Protestanten befindet. Flaggen, Gedenkstätten und Wandgemälde zeigen, wie aktuell die Problematik immer noch ist. So ziemlich jeder Stadtteil und sei er noch so klein, hat Gedenkstätten für die Menschen, welche in diesem Gebiet wohnten und ihr Leben an den anherrschenden Konflikt verloren. Ich kann den Konflikt leider nicht so auf die Schnelle erklären, aber wenn ihr euch die Mauer ansieht, welche die Katholiken und Protestanten voneinander trennt, könnt ihr euch vorstellen, dass der Konflikt auch heute noch nicht vorbei ist. Es gibt Tore, welche von der einen auf die andere Seite führen, aber diese werden auch heute noch nachts geschlossen. Zum Schluss der Tour wurden wir auch noch von Polizisten umgeleitet, wozu der Taxiführer meinte, vielleicht hätte es eben doch wieder einmal eine Bombendrohung gegeben. Auf jeden Fall wurde die Polizei von Soldaten mit Maschinengewehren begleitet.


Als Schutz für allfällige Bomben




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